Gemeinsames Beziehungsmanagement: Fundraising und Alumni-Management

Alumni sind an ihren Hochschulen in vielen Bereichen hervorragend eingebunden. In ihren Rollen als Ratgeber für Hochschulleitungen und Career Services werden sie nicht nach ihrem späteren monetären „Return on Invest“ betreut. Die Bereitschaft der Alumni, als Förderer aufzutreten, ist im deutschsprachigen Raum weiterhin sehr gering. Für Fundraiser sind ausgewählte VIP Alumni nur eine Spender-Zielgruppe von vielen. Warum also folgen über 25 % der Hochschulen und Universitäten der Empfehlung Alumni-Arbeit und Fundraising gemeinsam zu denken?

Die Antwort lässt sich an den Wünschen der einzelnen Akteure ablesen:

Alumni wie Spender möchten das (politische) Leben der Hochschule mitgestalten. Die Gestaltungsmöglichkeiten reichen dabei von der Einbindung in hochschulpolitische Entscheidungen über die Curricula-Entwicklung bis zur finanziellen Unterstützung von Projekten. Da sich der Grad des Involvements eines Alumnus oder einer Spenderin fließend verändert, schafft eine Betreuung aus einer Hand Bindung und Transparenz.

 

Am Anfang ihrer Hochschulengagements steht bei Alumna und Spender ein Sachinteresse vor einem emotionalen Interesse an der Hochschule. Um über ein Sachobjekt hinaus eine langfristige Bindung und Verständnis bei Alumnus und Spenderin zu entwickeln, hilft es sowohl dem Alumni- als auch dem den Fundraising-Manager ein gemeinsames Bindungskonzept und einen gemeinsamen Case for Support zu entwickeln. Nur ein abgestimmter Case for Support erklärt der Öffentlichkeit wofür die Hochschule steht und warum diese Unterstützung und Mitwirkung braucht: Dabei spielt ihre Tradition und ihre Erfolge aus der Vergangenheit (d.h. Alumni-Erfahrung), ihr Nutzen heute, ihre gegenwärtigen Leistungen und ihre Pläne und Ambitionen für die Zukunft ein wichtige Rolle. Um sich innerhalb der unterschiedlichen Hochschulinteressen Schlagkraft für ein gemeinsames Bindungsmanagement zu entwickeln, ist eine Zusammenarbeit zwischen Alumni- und Fundraising-Management unerlässlich.

 

Hochschulleitungen suchen in ihren Ehemaligen und Spendern Ratgeber und Lobbyisten für die Belange der Hochschule in Wirtschaft und Gesellschaft. Sie freuen sich über die finanziellen Spielräume, die ihnen Mäzene und Gönner für profilbildende Projekte eröffnen, die sie aus Hochschulmitteln nicht finanzieren könnten. Zugleich müssen sie insbesondere vor hochschulinternen Gremien wie AStA und Senat den Sinn und Aufwand von Alumni und Fundraising-Arbeit rechtfertigen. Fundraising- und insbesondere Sponsoring-Einnahmen bieten ihnen daher eine gut fassbare „Währungseinheit“ um Aufwände für Beziehungsmanagement in der Hochschulöffentlichkeit zu legitimieren.

Fazit: Gut verzahnte Alumni- und Fundraising-Aktivitäten können zu einer Stärkung beider Bereiche führen. Diesem möchte der Verband Rechnung tragen, indem er sowohl für Einsteiger in das Hochschulfundraising als auch für Fundraising-Experten Weiterbildungsangebote über den gesamten Fundraising-Mix anbietet.